Quellenanalyse

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Allgemein
1. Einleitung
    1.1 Autor
    1.2 Titel
    1.3 Textsorte
    1.4 Publikationsdatum
    1.5 Adressat
    1.6 Intention
2. Inhaltsangabe (In chronologischer Reihenfolge)

Analyse
3. Analyse der Argumentation
    3.1 Thesen - Argumente - Beispiele
4. Sprache
    4.1 Rhetorische Mittel
    4.2 Wortwahl

Epoche
5. Einordnung in den Historischen Kontext

Bewertung
6. Bewertung des Sachverhalts
    6.1 Inwieweit ist die Quelle historisch relevant?

Muster Quellenanalyse am Beispiel Knochenhauer-Aufstand

Der Knochenhauer-Aufstand im Jahre 1384
Chroniken deutscher Städte, Lübeck II, S. 345 ff.

Quellentext anzeigen

Quellenanalyse Knochenhauer-Aufstand

Die Chronik von 1384 über den Knochenhauer-Aufstand in Lübeck, beschreibt den Verlauf des Konflikt zwischen dem Stadtrat und einigen Zünften. Vermutlich verfasst wurde die Urkunde von einem Ratsmitglied und diente zur Abschreckung für die Zünfte, damit diese nicht erneut gegen den Rat revoltieren. Perspektivistisch ist die Quelle, in einem typisch Christlich-Mittelalterlichen Jargon, sehr parteiergreifend, verfasst.

Fasst man nun chronologisch die Hauptpunkte zusammen, so planten eine unbekannte Zahl von Zünften, eine Revolte gegen den Rat am Sankt Lambertstag. Weil der Rat aber am Donnerstag vor dem Sankt Lambertstag gewarnt wurde, zog man folgende Maßnahmen durch:
Kaufleute mussten Zeugnis ablegen, wohin sie reisten; Alle Zünfte in Lübeck mussten vor dem Rat beschwören, dass sie dem Rat treu sind; Frauen und Kinder der "Verräter" mussten die Stadt verlassen; Fleischhauern wurde die Zunft verboten und alle Häuser abgerissen.
Mit der Zeit wurden die Fleischhauer wieder begnadigt, doch der Konflikt hielt zwischen den Zünften und den Kaufleuten an, denn diese wollten ihre Rechte bestätigt haben.
Als finales Urteil wurde ausgemacht, dass die Zünfte bei ihrem Recht bleiben und fortan keinen Bund mehr gegen den Rat bilden sollten.

Ordnet man die Quelle in den historischen Kontext ein, so hatte das "Städtegründungsfieber" der Welfen, Zähringer und Staufern, bedingt durch die Pest, schon abgeebbt.
Ein Großteil der Städte (bis zu 90%) im 14. Jahrhundert hatten nur noch rund 1.000 Einwohner. Lübeck, als eine der großen Hansestädte bildete hier eine Ausnahme, doch auch Lübeck wurde von der Pest stark getroffen. Aber auch eine Reihe von Zunftaufständen "erschütterten" die Stadt. Die Zünfte wollten ebenso wie die reichen Fernhandelskaufleute (die Patrizier), Einfluss auf die Politik innerhalb der Stadt.
Wo das Patriziat diesen Bedürfnissen nicht nachkam, kam es zu blutigen Aufständen. Im Falle von Lübeck bekam man die Revolten in den Griff. In anderen Städten, beispielsweise Köln, wurde das Recht sogar auf die Zunftgesetze abgeändert, sodass blutige Aufstände ausblieben. Die Wirkung von Zunftaufständen waren weiteichend. So funktionierte in einigen Städten der Aufstand und die Zünfte bekamen die Hälfte der Plätze im Stadtrat. (Aus jeder Zunft wählte man Vertreter im Stadtrat, wobei sich die Zünfte untereinander nicht immer als gleichwertig betrachteten.
Das Beispiel Aufstand nahmen sich daraufhin auch andere Städte "zu Herzen" und versuchten es ebenfalls. Um den "Nachahmungseffekt" so gering wie möglich zu halten, ging der Stadtrat (der überwiegend aus Patrizier bestand, die sich als dr neue Adel ansahen (Aristokraten)) exzessiv dagegen vor, denn man wollte seine Machtposition keinesfalls abgeben, oder mit der Mittelschicht (Bürger) teilen. Es standen auch wirtschaftliche Interessen seitens der Patrizier dahinter, denn auch sie wussten um die finanzielle Macht der Zünfte, in deren Abhängigkeit Sie waren.

Bewertet man die Geschehnisse nun, so ist aus Sicht der Zünfte zu sagen, dass Sie sich nicht länger dem Rat beugen wollten, weil es eben die Zünfte waren, die das Herz der Stadt ausmachte und für einen Großteil der Wirtschaft verantwortlich war. Schaut man ins 10., 11. und auch 12. Jahrhundert so vertraten Zunft und Gilde die selben Interessen. Jedoch gingen diese Interessen mit zunehmender Autonomie der Patrizier auseinander.
Das Patriziat bekam, bzw. erkaufte sich zunehmend die Rechte zur Selbstverwaltung von den Grundherren, die eine "Epoche" finanzieller Not durchmachten. Dabei brachten sich die Patrizier, aus Sicht der Bürger in Ungnade. Vertraten sie Anfangs noch die selben Interessen, waren sie plötzlich in einen Konflikt geraten, der sich immer weiter bis zum "überlaufen" hochschaukelte.
Aus Sicht des Rates bzw. eher des Patriziat war es natürlich bedeutsam die Aufstände im Keim zu ersticken, um so keinen Nachahmungseffekte zu erhalten und die Rechte zu bewahren.
In der Quelle wird jedoch auch die Abhängigkeit an die Zünfte deutlich. So verbot man zwar erst die Fleischhauer, begnadigte Sie aber nach kurzer Zeit wieder, weil man auf sie nicht verzichten konnte.

Abschließend ist zu sagen, dass die Konflikte zwischen Gilden und Zünften absehbar waren. Im Endeffekt war es Neid und Sehnsucht auf die Oberschicht. Zum einen wollte man politisch mitregieren, zum anderen aber auch etwas vom "Kuchen abhaben".
Setze Ich die Geschehnisse mit der Neuzeit in Verbindung, so ist es natürlich ausgeschlossen, dass sich so etwas wiederholt. Die Strukturen in Gesellschaft und Wirtschaft haben sich deutlich geändert.