Mutter Courage - Bertold Brecht

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Inhaltsangabe

In dem Drama "Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertold Brecht, geht es um eine geschäftstüchtige Frau, die mit ihren drei Kindern quer durch Europa zieht und mit ihrem Marketenderwagen dem finnischen Regiment folgt.
Im Frühjahr 1624 im Sierra Nevada Südschwedens zieht Anna Fierling, besser bekannt als Mutter Courage, mit ihren drei Kindern, Eilif, Schweizerkas und Kattrin durch Skandinavien. Dabei trifft sie in Dalarne auf den Feldhauptmann Oxenstjerna, der gegen ihren Willen, ihren Sohn Eilif erfolgreich für den Feldzug in Polen anwirbt.
Zwei Jahre später trifft sie Eilif wieder, nachdem er gerade eine Heldentat vollbracht hat und deshalb von seinem Feldhauptmann frenetisch gefeiert wird.
Drei Jahre später gerät Mutter Courage und ihre Kinder in Gefangenschaft. Dort wird ihr Sohn Schweizerkas getötet, der inzwischen Zahlmeister geworden war, nachdem er sich weigerte dem Feind die Regimentskasse auszuhändigen. Kattrin, die von Geburt an stumm ist und sich nichts sehnlicher als eine Familie wünscht, wird von ihrer Mutter hingehalten zu warten bis der Krieg vorbei ist und verspricht ihr dann einen Mann. Jedoch wird sie beim kaufen von Waren in der Stadt von Soldaten überfallen und schwer misshandelt, sodass ihre Mutter ihr die letzten Chancen auf eine Familie redlich zu Nichte macht.
Als der Schwedenkönig Gustav Adolf stirbt, droht Mutter Courage der geschäftliche Ruin. Denn der Frieden bedeutet den Abzug der Soldaten, die wiederum für den Handel undenkbar wären. In einer kurzen Friedensperiode, wiederholt Eilif seine "Heldentat" und raubt erneut Bauern aus. Jedoch wird er diesmal vom Gericht für Schuldig gesprochen, weil Frieden bestand. Von seinem offiziellen Abgang am Galgen erfährt Mutter Courage bis zu letzt nichts, weil ihr Mitbewohner der Feldprediger und der Koch, es ihr nach dem Wunsch von Eilif verschweigen.
1935 könnte sich die Situation für Mutter Courage komplett ändern. Der Koch, ein engster Freund der Courage, bekommt einen Brief über eine Erbschaft in Utrecht. Er bietet ihr an, mit ihm nach Utrecht zu kommen und dort gemeinsam ein Wirtshaus zu "bewirtschaften". Einzige Bedingung: Sie müsse Kattrin zurücklassen. Doch sie lehnt ab.
Mutter Courage und Kattrin ziehen alleine weiter. Als sie eines Tages bei einer Bauernfamilie Unterschlupf finden, bekommt Kattrin die Situation mit, dass ein großes Heer die nahe liegende Stadt kurzfristig plündern und vernichten soll. Aufopferungsvoll klettert sie das dach des Bauernhofs hoch und trommelt das Dorf wach und rettet es somit vor der Vernichtung, bezahlt damit aber auch mit ihrem Leben. Mutter Courage zieht traurig, mit der Hoffnung ihren schon längst toten Sohn zu finden, weiter.

Zusammenfassung der Kapitel

Kapitel 1:

Auf der "Verfolgung" des 2. finnischen Regiments, trifft Mutter Courage (Anna Fierling) mit ihren drei Kinder (Eilif, Kattrin und Schweizerkas), auf einen Werber und einen Feldwebel, die beabsichtigen ihre Söhne für die Armee begeistern zu können. Anna Fierling zeigt jedoch wenig Begeisterung ihre Kinder als Soldaten ausbilden zu lassen und versucht vehement das Angebot des Werbers abzulehnen. Die ungültigen Papiere der Mutter Courage veranlassen den Feldwebel zu einer Diskussion um die Kinder, die sich Seinermeinung nach vor dem Wehrdienst drücken. Der Versuch ihre Kinder vor dem Werber und dem Feldwebel mittels Prostitution zu schützen, schlägt fehl. Letztendlich wird Eilif, der ältere Sohn, gegen den Willen der Mutter Courage abgeworben, indem durch einen "Hinterhalt", Anna Fierling außer Sichtweite ihrer Kinder gebracht wird und so "freie Bahn" für den Werber bestand.

Kapitel 2:

Zwei Jahre sind vergangen und Mutter Courage zieht im Tross des Schwedischen Heeres durch Polen. Sie verhandelt mit einem Koch eines Feldhauptmannes über den Preis eines Kapauns. Das Verhandlungsgeschick der Mutter Courage verhilft ihr zu einem gut erzielten Preis, denn der Koch musste aufgrund des Drucks des Feldhauptmannes nachgeben. Währenddessen hört sie im Nebenzimmer ihren verloren geglaubten Sohn und den Feldhauptmann über die Taten von Eilif sprechen. Eilif und seine Kumpanen, die den Bauern ihr Vieh stehlen sollten, wurden von einer Überzahl Bauern überrascht. Durch einen waghalsigen Trick, gelang es Eilif aber, die Bauern zu überlisten und so das Vieh zu stehlen. Doch aufgrund dieser gefährlichen Aktion Eilifs, bekommt er eine Ohrfeige seiner Mutter, woraufhin der Koch und der Feldhauptmann beginnen zu Lachen.

Kapitel 3:

Drei Jahre sind vergangen und Mutter Courage gerät mit Teilen eines Finnischen Regiments in Gefangenschaft. Dabei trifft sie auf die extrovertierte Hure Yvette, die ihr ihre Lebensgeschichte erzählt. Schweizerkas, der inzwischen Zahlenmeister geworden ist und voller Stolz die Regimentskasse verwaltet, gerät durch den plötzlichen Einfall der Polnischen Armee in Bedrängnis. Auf Rat seiner Mutter wirft er die Kasse nähe des Flusses weg. In Gefangenschaft und unter Folter gesteht er jedoch, dass er die Kasse versteckt hat. Den aktuellen Aufenthaltsort verschweigt er jedoch. Um ihre stumme Tochter Kattrin vor den Vergewaltigungen der Soldaten zu bewahren, verunstaltet Mutter Courage ihre Tochter mithilfe von Asche. Zusätzlich lässt sie den vom Tod bedrohten Feldprediger bei sich unterkommen. Damit sie ihren Sohn vor dem Tod bewahren kann, versucht sie einen Feldwebel zu bestechen. Dafür müsste sie aber ihren Wagen und damit ihre Versicherung auf Einkommen, an die Hure Yvette verkaufen, die durch einen Oberst zu Geld kommt. Ihre Verhandlungswut und ihr langes Zögern wird der Mutter Courage jedoch zum Verhängnis, denn ihr Sohn wird getötet. Um letztendlich sich und ihre Tochter zu schützen, verleugnet sie ihn je gekannt zu haben.

Kapitel 4:

Nachdem der Marketender Wagen der Mutter Courage beschädigt wurde, will sie beim Rittmeister Schadensersatz fordern. Dort trifft sie auf zwei Soldaten die sich des Geldes halber beschweren wollen. Um diese zu beruhigen singt sie das Lied der Kapitulation, worauf die Soldaten, sowie auch Mutter Courage auf die Klage verzichten.

Kapitel 5:

Zwei Jahre sind vergangen und Mutter Courage zog mit ihrem kleinen Wagen durch zahlreiche Gebiete. Darunter Polen, Mähren, Bayern, Italien und wieder zurück nach Bayern. In einem zerstörten Dorf schenkt sie zwei Soldaten, die keinerlei Gulden besitzen, Schnaps aus. Der Feldprediger, der sich um eine verletzte Bauernfamilie kümmert, verlangt von Mutter Courage Leinen, um die Wunden der Verletzten präventiv zu versorgen. Doch die kapitalistische Mutter Courage bleibt egoistisch und stellt sich quer, ihre teuren Offiziershemden als Leinen zu missbrauchen. Erst nachdem die Soldaten gewalttätig werden, gibt Mutter Courage nach.

Kapitel 6:

Vor der Stadt Ingolstadt wohnt Mutter Courage mit ihrer Tochter Kattrin. Im Schank-Zelt sind zahlreiche Soldaten die Schnaps und Branntwein fordern. Zur selben Zeit wird der Kaiserliche Feldhauptmann Tilly beigesetzt. Mutter Courage glaubt, dass deshalb die Straßen und Wege frei von anderen Soldaten sind, die ihrer Tochter etwas antun könnten. Doch als Kattrin wiederkehrt ist sie durch eine große Wunde im Gesicht gebrandmarkt. Mutter Courage reagiert gehässig darauf mit den Worten, dass ihre Tochter nun nicht mehr auf den Frieden warten müsse, um endlich heiraten zu können, denn das hätte sich ja sowieso erledigt.

Kapitel 7:

Mutter Courage ist auf dem Höhepunkt ihrer Geschäftlichen Laufbahn. Sie besitzt Schmuck und zahlreiche neue Waren. Sie meint, dass die Leute die flexibel sind, ihre Vorteile aus dem Krieg ziehen können und dass schwache in einer Ellebogen-Gesellschaft sowieso vertilgt werden. Unabhängig ob nun Krieg oder Frieden herrscht.

Kapitel 8:

Der Schwedenkönig Gustav Adolf fällt in der Schlacht bei Lützen. Eine Schreckensnachricht für Mutter Courage, denn sein Tod ist gleichbedeutend mit dem Frieden. Sichtlich geärgert sorgt sie sich um ihre Zukunft, denn sie hat neue Waren gekauft die sie nun nicht mehr verkaufen kann. Der Koch kommt überraschen zu Besuch. Er bringt die Nachricht das Eilif auf dem Weg ist. Zwischen dem Feldprediger und dem Koch entsteht ein Streit. Der Koch macht den Feldprediger für die nun kommende Misere der Mutter Courage schuldig, da er sie beim Kauf der Waren schlecht beraten hatte. In der Zwischenzeit kommt auch Yvette, die einstige Lagerhure zu Besuch. Sie erzählt von ihrem toten Mann und das sie nun Obristin von Starhemberg sei. Yvette und Mutter Courage verlassen für einen kurzen Zeitraum den Raum. In dieser Zeit erscheint Eilif mit mehreren Soldaten im Schlepptau die ihn gefesselt haben. Die Soldaten berichten dass er ein Bauernhaus überfallen hatte und deshalb nun gehängt wird. Eilif bittet den Koch und den Feldprediger seiner Mutter vorerst nichts zu sagen. Dabei wird er abgeführt.

Kapitel 9:

16 Jahre dauert der Krieg nun schon. Über die Hälfte der Deutschen Bevölkerung ist tot. Mutter Courage reist immer noch mit ihrer Tochter und dem Koch umher. Doch die Situation ändert sich als der Koch einen Brief aus Utrecht bekommt indem steht, dass er ein Wirtshaus in den Niederlanden geerbt hat. Er bietet Mutter Courage an mit ihm zu kommen und dort gemeinsam das Wirtshaus zu betreiben, aber nur unter der Vorraussetzung das sie Kattrin zurücklässt. Mutter Courage lehnt jedoch ab und setzt den Koch vor die Tür und zieht weiter.

Kapitel 10:

Das ganze Jahr 1635 ziehen Mutter Courage und ihre Tochter Kattrin über die Landstraßen Mitteldeutschlands, folgend den immer zerlumpteren Heeren.

Kapitel 11:

Mutter Courage und ihre Tochter haben kurzfristig Unterschlupf bei einer Bauernfamilie gefunden. Als das Haus von Kaiserlichen Truppen besetzt mit und Kattrin erfährt, das das nahe liegende Dorf gleich dem Erdboden gleichgemacht wird, klettert sie auf das Dach und versucht das Dorf mit lauten Trommelschlägen zu warnen. Nach zahlreichen Versuchen gelingt es ihr, jedoch bezahlte sie es mit ihrem Leben.

Kapitel 12:

Traurig über den Verlust ihrer Tochter zieht Mutter Courage den Regimenten hinterher, mit dem Ziel ihren schon toten Sohn Eilif zu finden …

Übersicht der wichtigsten Personen:

Mutter Courage:

Mutter Courage, auch Anna Fierling genannt ist, ist eine Kapitalorientierte Marketenderin, mit der Nase zum Geschäft. Sie hat ein unglaubliches Durchhaltevermögen und ist selbst noch in einer Notsituation im Stande, ihre Kinder zu versorgen. Wenn es ums Geld geht, ist sie skrupellos und würde sogar noch um den letzten Cent feilschen. Diese Eigenart wird ihr auch beim Tod ihres Sohnes Schweizerkas zum Verhängnis. Anstatt das Erpressungsgeld zu bezahlen, versucht sie weiter um den Preis zu feilschen. Sie hat eine besonders innige aber manchmal auch respektslose Beziehung zu ihrer stummen Tochter Kattrin. Manchmal zeigt sie sich ihr gegenüber gehässig, wenn es aber um Alles geht, stellt sie sich auf die Seite ihrer Tochter. Die Uneinsichtigkeit und der Hang zum Geschäft, lassen am Ende der Geschichte, die Mutter Courage alles verlieren.

Eilif:

Eilif wird früh als Soldat für den Krieg abgeworben. Er hält sich nicht an den Rat seiner Mutter, denn er hat großes vor und möchte seine Karriere beim Militär beginnen. Als er seit langem seine Mutter wieder sieht wird er als Held gefeiert weil Krieg herrscht. Sein kaum ausgeprägter Sinn für Rationales Denkvermögen, verführt ihn dazu seine Tat zu wiederholen. Weil aber Frieden herrschte, kam er an den Galgen. Aus Feigheit und Angst seine Mutter enttäuscht zu haben, versucht er vor seinem Tod noch zu vertuschen, dass er eine Straftat begannen hat.

Schweizerkas:

Der loyale und Kommunikationsbegabte Schweizerkas, wird mit Zustimmung seiner Mutter Zahlmeister. Auch er stirbt weil er fest an seinen Prinzipien hält und der Anerkennung halber stur die Regimentskasse behält. Damit möchte er die Loyalität zum Feldwebel ausdrücken und beweisen was für ein Durchhaltevermögen Er im Job hat.

Kattrin:

Die stumme Kattrin unter der Obhut von Mutter Courage, wünscht sich nichts sehnlicher, als eine Familie gründen zu können. Jedoch bleibt ihr dieser Wunsch verwährt. Sie hält sich stets an das Wort ihrer Mutter, wobei sie in ihrem Inneren jemand ganz anderes sein möchte. Das zeigt sich an ihrem Mitgefühl zu anderen Leuten, dass ihr letztendlich auch das Leben kostet. Sie ist das Gegenteil ihrer Mutter, das zeigt sich besonders an der Szene als die beiden sich in einem zerstörten Dorf befinden und Kattrin den verletzten Bauern und einem Säugling helfen will. Mutter Courage dagegen möchte den Bauern nicht einmal Mullbinden, zum Versorgen der Wunden geben. Selbstlos und Aufopferungsvoll opfert sie sich, um den Bewohnern einem Dorf das Leben zu retten.


Buchkritik

Zähe und trockene 108 Seiten hat dieses Buch voller Lieder und Probleme. Wie soll man ein Buch bloß beurteilen, dass jemanden einen ganzen Tag in seinem unwiderstehlichen, langweiligen Bann zog?
Das Buch Mutter Courage von Bertold Brecht ist eins der müdesten Bücher seiner Zeit, trotzdem wird es schon Generationen zu Generation in Schulen gelesen. Was sich wohl Lehrer denken, ihre Schüler mit dem Lesen eines Buches zu beauftragen, dass die Wirkung einer Aspirin Schlaftablette mimikrieren kann. Man hat schon bessere Werke von Brecht erlebt …
Genug Begeisterung preisgegeben zum Thema Spannung. Man soll ein Buch bekanntlich nicht nur nach der Spannung bewerten, denn nicht jedes Buch kann ein Stück mit Hobbit's, Goblin's und irgendwelchen Ringen, Made in Taiwan sein.
Man kann sich gut in die Geschichte und deren Personen hineinversetzen. Ich könnte mir sie sogar nach einer wahren Begebenheit vorstellen, jedoch braucht man ja nicht für jedes Lebensschicksal direkt ein Buch zu veröffentlichen … Heißt, dieses Buch hat nichts Besonderes in sich, was es auszeichnet (ausgenommen der vielen Sprachlichen Fehler und der schweren Verständlichkeit).
Erwähnenswert sind noch die überaus unnötigen Lieder der Mutter Courage, die in einem fast schon festen Intervall geträllert werden. Man könnte sich nun Fragen was diese Lieder bezwecken sollen, doch als Kritischer Leser habe ich mir das Recht genommen, die Lieder zu überspringen und nur den Text zu lesen.
Aber warum ist dieses Buch an Unnötigkeit kaum zu überbieten? Ob ich wohl den Inhalt und den roten Faden nicht verstanden habe? Nein, gewiss nicht. Dieses Buch lässt ohnehin schon genug Interpretationsspielraum und Deutungsvorschläge zu.
Darüber hinaus endet man beim Lesen im Chaos. Lange Handlungsphasen, viele Ortswechsel und zahlreiche Personen lassen einen Überblick kaum noch zu. Man verläuft sich im wahrsten sinne des Wortes in diesem Buch.

Mein Fazit fällt deshalb ziemlich eindeutig aus. Ich rate davon ab, sich diese Qual anzutun, es seiden man hört nach den ersten zwei Seiten automatisch schon auf zu lesen. Empfehlen kann ich dieses Buch wirklich nur echten Bertold Brecht Liebhaber, oder als Beihilfe zum Einschlafen.

Niveau: Langweilig
Verständlichkeit: Durchschnitt
Unterhaltungswert: Wie eine Schlaftablette
Spannung: Spannung?
Fazit: Besser nicht kaufen!