James Graf von Moltke (Geboren am 11. März 1907 in Kreisau; Gestorben am 23. Januar 1945 in Berlin) war ein
deutscher Freiheitskämpfer, der unter anderem einer der Mitbegründer des Kreisauer Kreises war.
In dem Zeitraum von 1907 bis 1923 wuchs Moltke auf dem Gutshof seiner Familie in Berlin auf. Im Alter von 16.
bis 18. Jahren besuchte er das Landerziehungsheim Schondorf und das Realgymnasium in Potsdam. Mit zusätzlichen
Auslandsbesuchen in Großbritannien, legte er den Grundstein für sein Jurastudium in Breslau, Heidelberg, Berlin
und Wien im Zeitraum von 1927 bis 1929. Auf seinem Weg zum Jurist legte er im Jahre 1928 das Referendarsexamen ab,
womit er auch die universitäre Ausbildung abschloss.
Daraufhin übernahm er das rund 60-Arbeiter starke, höchst verschuldete Familiengut in Kreisau und verbesserte die
Finanzielle Situation derart, dass sich die Wirtschaftliche Situation im Dorf deutlich verbesserte.
Während seiner Referendararbeiten in Berlin 1931, heiratete er die in Köln geborene Freya Deichmann, die ihrerseits
ebenfalls Jura studierte.
Nachdem er 1934 das Staatsexamen zum Jurist abschloss, entschied er sich gegen die Karrierelaufbahn als Richter, weil
er der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) hätte beitreten müssen.
Daraufhin eröffnet er ein privates Anwaltsbüro für Völkerrechtliche Fragen und Internationalem Privatrecht. Um sich für
die Zukunft abzusichern, hielt er sich erneut in Großbritannien auf, um dort sein Examen für den Beruf als Englischer
Rechtsanwalt, abzuschließen. Damit wollte er für eine Mögliche Auswanderung aus Deutschland vorsorgen.
Kurz nach Ausbruch des 2. Weltkrieg (1939) wurde er "
1als Sachverständiger für Kriegs- und Völkerrecht im Amt
Ausland/Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) in Berlin tätig." Dabei nutzte er seine verantwortungsvolle
Stelle im Regime der Nationalsozialisten aus und half Gefangenen bei der Flucht, oder bewahrte sie vor Hinrichtungen.
Während dieser Zeit verstärkte er den Kontakt mit Peter Yorck Graf von Wartenburg, den er schon 1938 kennen lernte.
Die beiden konferierten häufig auf dem Familiengut Moltkes über den Staat und die individuelle Freiheit.
Mit der Zeit wuchs der "Kreisauer Kreis" auf etwa 20 Personen an. Dabei stand nicht die Zerstörung des Hitler-Regime
im Mittelpunkt, sondern viel mehr die Vorbereitung auf die Zeit danach.
Aufgrund einer Flugzeug Bombe die 1943 seine Berliner Wohnung zerstörte, zog Moltke zu seinem engen Freund Yorck.
Als die beiden von den Attentatsplänen von Claus Schenk Graf von Stauffenberg erfahren, gibt es ein umdenken bei
Moltke. Er befürwortet einen Anschlag auf Hitler, den er vorher aus Ethischen Gründen strikt ablehnte.
Nachdem Moltke, den Widerstandskämpfer Otto Kiep vor seiner angehenden Verhaftung warnte, wurde Moltke von der Gestapo
(Geheime Staatspolizei) festgenommen. Zunächst brachte man ihn in das Konzentrationslager Ravensbrück, wo er einer
Verurteilung fern bleiben sollte. Als er letztendlich doch vor das Gericht muss, wurde er von Richter Roland
Freisler des Hochverrats bezichtigt und zum Tode verurteilt.
Am 23. Januar 1945 wird er in Berlin hingerichtet.